Die entzauberte Stadt. Plädoyer gegen die Stadtzerstörung
6. Dezember 2008 von H. Wittmann
Im Peter-Grohmann-Verlag ist der Band Die entzauberte Stadt. Plädoyer gegen die Stadtzerstörung, erschienen (224, Seiten, 15,90 Euro, ISBN 978 3-927340-83-1), den Roland Ostertag herausgegeben hat. 15 Autoren tragen hier ihre Bedenken gegen das Projekt Stuttgart 21 vor. Bei der Buchvorstellung im Theaterhaus am 5. Dezember 2008 erinnerte Professor Ostertag an das Grundgesetz der Stadt, mit ihrer Öffnung zum Neckartal, das durch den quer zum Tal eingegrabenen Bahnhof und die damit verbundenen Eingriffe in den Schloßgarten empfindlich verletzt werde. In seinem Beitrag Stadt – Maschine oder Lebensraum stellt er den unterirdischen Bahnhof mit seinem Schattenreich in Frage. Er wie viele der Gegner des Großprojekts plädieren für die Erhaltung und Neugestaltung des bisherigen Kopfbahnhofs, der das Ankommen und Abfahren in der Stadt als Erlebnis inszeniert. In einem zweiten Aufsatz verweist auf ein Thema des Denkmalschutzes, nämlich die “Sachgesamtheit” (S. 164), und er erläutert mit diesem Begriff die durch den geplanten Bahnhofsumbau notwendigen Eingriffe in die Umgebung des Bahnhofes und die damit verbundenen massiven Eingriffe in den Denkmalschutz. Es lohnt sich, jenseits der rein finanziellen Situation, die Argumente in diesem Band nachzulesen, die eine einheitliche Entwicklung der Verkehrsplanung und stadtarchitektonische Themen berühren.