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Archiv für die Kategorie 'Gastronomie'

Rezension: Vincent Klink, Mein Schwaben. Leben und Speisen im Ländle des Eigensinns

Montag, 23. Dezember 2024

Vincent Klink (*1949) betreibt in Stuttgart das Restaurant Wielandshöhe. Nach seinen Büchern Ein Bauch spaziert durch Paris (2015) und Ein Bauch spaziert durch Venedig (2022) ist jetzt sein Buch über seine Ausflüge und Erlebnisse im Schwabenland > Mein Schwaben. Leben und Speisen im Ländle des Eigensinns erschienen.

Eine Reiseführer quer durch die schwäbische Geschichte angereichert mit vielen literarischen Erinnerungen und und gastronomischen Highlights sowie vielen Rezepten von der obligatorischen Flädlesuppe (im Remstal) über die „Maultaschen Schwäbisch“ bei Beutelsbach bis zum „Pfitzauf für 4 Personen“. Und eine Auswahl von Gasthäusern in der Region: „Es gibt sie aber noch, die guten Gasthäuser, man muss sie nur finden.“ (S. 309)

Zu längeren Reisen hatte Vincent Klink mit seiner > Frau Elisabeth kaum Zeit… aber an Ruhetagen sind beide oft im Schwabenland umhergereist. Dreißig Jahre lang hat sie dafür gesorgt, dass die Ausflugstermine eingehalten wurden. Gemeinsame „Feldforschung“ und so ist dieses Buch auch der Erinnerung an seine Frau gewidmet.

Es geht los mit den frühesten Geschichten rund um die Zweibeiner im Schwabenland: „Der erste Fußgänger war ein Schwäble.“ (S. 11) Jeder Ausflug endet fast immer in einem Gasthof, so in Bitzfeld im „Gasthaus zum Löwen“ oder in Schlattstall im „Gasthaus Hirsch“ oder in Scheer im „Restaurant Brunnenstube“. Warum fahren eigentlich so viele Schwaben immer so weit weg? Folgt man den Erzählungen von Vincent Klink bietet doch das Land rund um Stuttgart genügend Stoff für Ausflüge durch die Geschichte mit vielen literarischen Erinnerungen und immer wieder gastronomische Besonderheiten.

Zwischendurch berichtet der Autor von seiner Schreibwerkstatt, seinem Schreibhäuschen und Autobiografisches aus seiner Jugend, wie er später zu seinem Beruf gefunden hat. Es ist aber vor allem die Geschichte dieser Region, die es Klink so angetan hat, zum Beispiel wenn der von seiner Passion für die Musik erzählt, die er mit den Staufern teilt. Und dann die Erklärung, warum, es bei seinen Auftritten ab dem Ereignis im Kloster Lorch nichts mehr zu essen gibt: 1200 Würste das war einfach zuviel (S. 93 ff.), deshalb hier das Rezept „Gmünder Batzenwurst“.

Es ist eine Reise quer durchs Schwabenland, die der der Autor uns her auf höchst vergnügliche Weise anbietet: Von Tiefenbronn zum Schloss Einsiedel, Beutelsbach im Remstal – zwischendurch erfährt vieles über den Bauernkrieg, auch der Schäbisch Gmündner Künstler Hans Baldung Grien (1485-1545) und sein Kollege Jerg Ratgeb (1486-1526) werden ausgiebig gewürdigt. Klinks Heimatstadt Schwäbisch Gmünd kommt nicht zu kurz. Er berichtet über seine erste Wirtschaft und erinnert an seine Frau Elisabeth: „Wollte ich aufgeben, stützte mich meine Elisabeth, eine wahre Heldin. Sie verlor nie den Mut.“ (S. 174)

Mit diesem Buch dokumentiert Vincent Klink die Vielfalt seiner Interessen, die sich gegenseitig, stützen, ergänzen ja auch herausfordern: von seiner Musik, über die Geschichte, die er aus seiner reichen Bibliothek nährt, bis zum eigenen Schreiben. Und alles in einem Ton, als würde er neben einem sitzen und mit seiner Begeisterung, die echt ansteckend ist, erzählen. Für ihn ist Kochen eine Kulturkunst und im Schnittpunkt seiner vielen Interessen und Aktivitäten.

Mit vielen handkolorierten Fotos vom Autor.

Vincent Klink,
> Mein Schwaben. Leben und Speisen im Ländle des Eigensinns
Hamburg: Rowohlt Buchverlag, 2024
ISBN: 978-3-498-00310-4

Vorgestellt I: Ristorante La Visione – in Denkendorf – di Vincenzo e Pepe

Montag, 10. Mai 2021

Im Industriegebiet von Denkendorf gibt es das Ristorante La Visione di Vincenzo e Pepe. Und hiermit fangen wir eine Serie Vorgestellt an, die bemerkenswerte Arbeiten von Architekten und Designern vorstellt. Dieses Ristorante ist wegen seiner so gelungenen Innenausstattung so bemerkenswert. In Pandemiezeiten ist es geschlossen, d.h. man darf da nicht Tafeln, kann aber Speisen abholen. Der Eingang mit einer Treppe befindet sich ganz unscheinbar und viel zu bescheiden unter einem Bürogebäude.

Ristorante La Visione - in Denkendorf - di Vincenzo e Pepe

Heute haben Daniele Ciccarone und Vincenzo Pepe unseren Photographen mit Maske mal ganz kurz hereingelassen und er hat einige Fotos gemacht… nicht schwer sich vorzustellen, wie dieses Lokal mittags und abends voll sein könnte, wenn nicht gerade mal Pandemie herrscht. Und dann die verschiedenen Ecken, so als ob man das Restaurant keinesfalls nur zu den Essenszeiten aufsucht, sondern auch zwischendurch, um etwas zu besprechen, einen Espresso zu genießen und/ oder auf dem IPad zu surfen… der kleine abtrennbare Raum mit dem Weinregal lädt auch zum Wiederkommen ein.

23 Fotos. Bitte klicken Sie auf ein Foto, um das Album zu öffnen:

Die Innenausstattung hat das Stuttgarter Designstudio Ippolito Fleitz Group entworfen: > Nährboden für neue Ideen: Das Object Carpet Restaurant La Visione

Ristorante La Visione - in Denkendorf - di Vincenzo e Pepe

Und wann kommen Sie? > www.lavisione.de
Marie-Curie-Straße 3
73770 Denkendorf
Telefon: +49 711 882 838 20

Bad Cannstatt: Wir kommen allmählich zurück

Sonntag, 17. Mai 2020

Nach dem leeren > Ostern 2020 in Bad Cannstatt, den vielen Tagen im > Homeoffice kehren wir allmählich ganz allmählich nach Bad Cannstatt zurück. Und die > Weinstube am Stadtgraben öffnet endlich wieder:

Deutsch-Französisches Freundschaftsfest am 15.9. im Residenzschloss Ludwigsburg

Donnerstag, 12. September 2019

Theater und Tanz, Führungen und Vorträge, Aktionen für Kinder, kreative Angebote – und jede Menge gastronomische Erlebnisse mit französischem Akzent: Am Sonntag laden die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg ins Schloss zum Deutsch-Französischen Freundschaftsfest. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg haben das ganze Jahr unter das Thema „Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“ gestellt. Am 15. September ist der Eintritt zum Deutsch-Französischen Freundschaftsfest für Familien und Kinder frei – und das gilt an diesem Tag auch für die Museen im Schloss. Alle Programmpunkte finden sich im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten unter > www.schloss-ludwigsburg.de.

Von links Frank Krawczyk, Leiter des Bereichs Öffentlichkeitsarbeit der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, in der Mitte Stephan Hurst, den Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg, sowie drei Schauspielerinnen von „Dein Theater“. Foto: Martin Kalb

Am 15. September kann man den Kulturaustausch bei typischen Speisen und Getränken aus Frankreich genießen. Ein französischer Spezialitätenmarkt im Ehrenhof des Residenzschlosses ist einer der Höhepunkte des Freundschaftsfestes. Ein Dutzend Marktstände bieten Delikatessen wie Macarons, Pasteten, Käse aus Savoyen, Nougat, Oliven und Tapenaden, Crêpes und Flammkuchen. Der Markt öffnet bereits am Freitag, den 13. September seine Stände. Verkauf ist täglich bis zum Sonntag von 11–19 Uhr.

„Das Residenzschloss Ludwigsburg haben wir auch deshalb gewählt, weil es einen solchen Reichtum an historischen Bezügen bietet“, erläutert Frank Krawczyk, Leiter des Bereichs Kommunikation der Staatlichen Schlösser und Gärten, beim Pressegespräch am Dienstag im Schloss „Von der engen Beziehung im 18. Jahrhundert mit den vielen Künstlern aus Paris über den Besuch Napoleons am Beginn des 19. Jahrhunderts bis zu den historischen Momenten der jüngeren Zeitgeschichte: Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle hat hier 1962 die deutsch-französische Freundschaft begründet – und > Bundeskanzlerin Angela Merkel und François Hollande haben 50 Jahre später im Residenzschloss daran angeknüpft.“

Das Fest richtet sich an alle Altersgruppen, mit Musik, Spiel- und Aktionsangeboten, mit Lesungen und einem Theaterstück zur deutsch-französischen Geschichte, entwickelt vom Stuttgarter Ensemble „Dein Theater“. Die Bühne für die Aufführungen ist historisch: „Dein Theater“ bespielt das Schlosstheater. Auf der Bühne des herzoglichen Theaters traten im 18. Jahrhundert die Top-Stars aus Paris auf, Tänzer, Sängerinnen und Musiker. Besondere Führungen zum Themenjahr –auch in Französisch – präsentieren deutsch-französische Aspekte aus der Geschichte des Schlosses und aus der gemeinsamen Geschichte von Mode und Geschmack. Dazu kommen Vorträge – etwa mit Dr. Susanne Dieterich, die kurzweilige Episoden vom württembergischen und französischen Hof für Groß und Klein erzählt. Das Institut Français und das Deutsch-Französische Institut begleiten das Freundschaftsfest mit Aktions- und Informationsständen. Verschiedene Ensembles machen Musik – und auch die klingt Französisch.

„Ziemlich gute Freunde. Frankreich und der deutsche Südwesten“: Das Themenjahr der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg befasst sich mit der Geschichte der prägenden Nachbarschaft der zwei Länder rechts und links des Rheins über die Jahrhunderte. Dabei reichen die Themen vom Mittelalter bis in die Gegenwart, von den Kriegen bis zu den Liebesbeziehungen und Ehen und vom Staunen über die jeweils andere Kultur bis zum guten Essen. 14 Monumente in ganz Baden-Württemberg machen mit. Einen Überblick über die Themen und Veranstaltungen gibt die neue Themenwelt > www.ziemlich-gute-freunde.de im Internetportal der Staatlichen Schlösser und Gärten: Geschichte und Geschichten rund um die Beziehung zwischen Frankreich und dem Nachbarn Südwestdeutschland.

> www.schloesser-und-gaerten.de

Vincent Klink und Grimod de la Reynière

Sonntag, 18. Dezember 2016

v-klink-219. Dezember 2016, 20 Uhr
> Vincent Klink „Grundzüge des gastronomischen Anstands“
Württembergische Landesbibliothek
Konrad-Adenauer-Straße 8, 70173 Stuttgart
Buchvorstellung von Balthazar Grimod de la Reynières „Grundzüge des gastronomischen Anstands“

Unser Kollege vom Frankreich-Blog hat Vincent Klink in seiner Küche auf der Wielandshöhe besucht: > Vincent Klink spricht über Grimod de la Reynière