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Archiv für die Kategorie 'Fotos'

Die autogerechte Stadt (I):
Die Paulinenbrücke in Stuttgart

Dienstag, 24. August 2010

Noch immer und wohl auch für viele Jahre noch können die Autos auf der Paulinenbrücke auf den Österreichischen Platz zusausen, dort bremsen und an der Ampel auf die Weiterfahrt warten. Betrachtet man das Bauwerk genauer, ist eigentlich außer einer gewissen Bequemlichkeit für die Autofahrer nichts wirklich Vorteilhaftes an diesem hässlichen Bauwerk zu erkennen. Die Fußgänger…

können zwar unter der Brücke entlanggehen und auch ihre Autos dort abstellen.

Aber das Bauwerk trennt, wenn man es genau nimmt an jeder seiner vier Seiten die Stadtquartiere voneinander. In der Sprache der Verkehrs- oder Städteplaner, nennt man so etwas Stadtzerstörung.
,

Demnächst wird an beiden Seiten der Brücke neue Gebäude entstehen. Da läuft etwas schief. Man verpasst gerade einen guten Zeitpunkt, dieses Stadtquartier als eine Einheit zu behandeln

Weiter: > Die autogerechte Stadt II

Google Street View: Stuttgart im Internet

Mittwoch, 18. August 2010

Ergänzung: (19.8.2010)

Google hat nachgegeben und verlängert die Einspruchsfrist gegen die Darstellung von Fotos in seinem Dienst Street-View bis zum 15. Oktober 2010: > Aigner feiert Vier-Wochen-Erfolg gegen Google SPIEGEL ONLINE, 19. August 2010. Außerdem weist Google daraufhin, dass auch noch nach der Einspruchsfrist Einspruch erhoben werden kann. Ist das ein Erfolg, gar ein Grund zur Freude? Google macht einfach etwas und bietet uns eine Einspruchsfrist an? Das ist ja so, als wenn ich falsch parken würde und die Frist für die Verjährung des Knöllchens selbst bestimmen würde? Das war bei seinem Bücherdienst auch so. Erstmal scannen und darauf warten, ob der Rechtebesitzer es merkt und ob er sich aufrafft, die Google-Instanzen zu bemühen, um das Buch wieder löschen zu lassen. Wahrscheinlich kann man demnächst in Google seinen Namen ändern – wie Google-Chef Eric Schmidt sich dies vorstellt, s.u. – und anklicken, welche Informationen künftig mit dem neuen Namen noch verbunden sein dürfen. Vielleicht kriegen wir irgendwann auch Google-Papiere oder eine Google-Card (Idee: © H. Wittmann, 2010), die mit allem was Google über uns weiß, eine einwandfreie Identifizierung ihres Inhabers erlaubt? Die Google-Card wäre dann auch jedem noch so fälschungssicheren Ausweis überlegen. Und die Namensänderung wäre so etwas wie eine Reset-Taste und wenn nötig, rückt Google die vollständige Daten(bio)graphie des Inhabers heraus.

Stadt Stuttgart: > Bürgerinformation zu Google Street View

> Urheber- und Persönlichkeitsrechte werden verletzt Legal Tribune online (zusammen mit SPIEGEL online)

Google plant, seinen Dienst Google Street View bald auch für Stuttgart freizuschalten. Thomas Darnstädt hat dieses Vorhaben am 11. August 2010 auf SPIEGEL-Online kommentiert > Die lächerliche Angst vorm bösen Blick. T. Darnstädt ist Verfassungsrechtler und schreibt über Rechtspolitik, Bürgerrechte und internationales Recht. Im Vorspann zu seinem Artikel heißt es zur Aufregung der Datenschützer: „Doch ihre Aufregung ist nicht mehr als die provinzielle Furcht vor der allgegenwärtigen Öffentlichkeit – und in einer offenen, global vernetzten, kommunikativen Welt nicht zeitgemäß.“ Das ist auch der Tenor von Darnstädts Kommentar. Zunächst erinnert Darnstädt an das Urteil des BVG von 1973: „Tatsächlich haben die Karlsruher Richter in ihrem berühmten ‚Volkszählungsurteil‘ von 1983 die Verfügungsgewalt über persönliche Informationen zum rechtlichen Gut erklärt, das im Range gleich mit dem Recht auf Leben und Freiheit als ‚Persönlichkeitsrecht‘ unmittelbarer Ausdruck der Menschenwürde ist.“ In Bezug auf Google Pläne kann Darnstädt ein Interesse am Datenschutz überhaupt nicht verstehen: „So können sie sich das nicht vorgestellt haben in Karlsruhe. Das Fotografieren von Hausfassaden als Verletzung der Menschenwürde? Die Veröffentlichung von Ablichtungen bewohnter Häuser und belebter Straßen als Eingriff ins Persönlichkeitsrecht? Jede Idee, zu Ende gedacht, führt an die Wand.“ Natürlich gilt die Panoramafreiheit, man darf das Haus seines Nachbarn photographieren, was mich aber stört, ist die planvolle Erfassung einer ganzen Stadt in alle Blickrichtungen durch ein Privatunternehmen, das auf diese Weise eine Unmenge Daten – und Geld – auf unsere Kosten sammelt. Ein bisschen schlechtes Gewissen wird bei Google schon erkennbar, immerhin dürfen Mieter und Eigentümer verlangen – wenn auch nur in einer kurzen Zeitspanne -, dass ihre Immobilie unsichtbar – wobei der Welt auch gleich gezeigt wird, hier wohnt jemand, der etwas verbergen möchte – gemacht wird. Natürlich wollen manche Zeitgenossen gerne sehen, wie und wo ihre Bekannten, Freunde oder Kollegen wohnen. Klar sie können hinfahren und gucken, aber da ist genau die kleine Hürde, die unser Heim vor den Blicken der Neugierigen schützt, und das sollte auch so bleiben. Und Google ahnt auch schon, was in Sachen Datenschutz noch auf uns hinzukommen wird: Eric Schmidt, der Chef von Google, schlägt schon mal vorzüglich vor, Jugendliche sollten beim Eintritt ins Erwachsenenalter ihren Namen ändern können, um sich von Jugendsünden im Internet reinzuwaschen. S. hier letzter Absatz.

„Die amtliche Aufregung verhilft einer provinziellen Ängstlichkeit vor dem bösen Blick des Nachbarn zum Durchbruch – in einer Welt, in der wir so stolz darauf sind, offen für alles, global vernetzt und unglaublich kommunikativ zu sein.“ Darnstädt vermischt hier einiges. Politiker und amtliche Stellen dürfen und sollen sehr wohl ihre Sorgen vor jeder Datensammelwut zum Ausdruck bringen, ihr Bewusstsein dafür kann gar nicht genug geschärft werden. Die Sorgen vor dem Datenmissbrauch jeder Art hat aber nichts mit einer „provinziellen Ängstlichkeit“ zu tun; diese Sorge ist unser gutes Recht und eine zwingende Notwendigkeit. Und sind wir wirklich auf die allgegenwärtige, globale Vernetzung so stolz? Da haben wir überhaupt gar keinen Grund dazu, und das brauchen wir uns von Darnstädt auch nicht einreden zu lassen. Vielleicht hätte Google sein Projekt aufgeben müssen, wenn das Unternehmen sich vorher bei jedem Bewohner eine Erlaubnis für die Fahrten seiner Kameraautos eingeholt hätte. Mit Büchern ist Google ja auch nicht zimperlich umgegangen. Die Möglichkeiten des ungebremsten und unkontrollierten weltweiten Datenaustauschs will Darnstädt uns als eine Segnung unseres Zeitalters präsentieren. Aber auch wenn man das oft wiederholt, wird das nicht einsichtiger.

Darnstädt ahnt sehr wohl, dass Google mit seinen Straßenfotos Geld verdienen will. Das ist ja auch grundsätzlich nichts Anrüchiges. Immobilienmakler, Werbetreibende jeder Couleur und viele andere werden sich über die Straßen-Fotos freuen und gerne ihre Mitmenschen ausspionieren. Wer wohnt wo, wie kann man ihn ansprechen? Außerdem wird Google die Daten über uns, die gesuchten Seiten, die aufgerufenen Seiten, die Verweildauer, die in Google-Books gesuchten Bücher, die Anzahl der heruntergeladenen Bücher speichern und wahrscheinlich irgendwann der Versuchung nachgeben, diese Daten zusammenzuführen, zu verkaufen oder sonst irgendetwas damit anzustellen. Diejenigen, die die Datensammelwut von Google unbedenklich finden, werden sich nicht wundern, wenn auf irgendeiner Google-Seite eines Tages ein Hinweis aufpoppt, man möge seine Bücher in die Bibliothek zurückbringen oder nicht vergessen, sein Medikament einzunehmen.

Google trägt dazu bei, unsere Existenz noch ein bisschen durchsichtiger zu machen, noch mehr zielgerichtete Werbung für uns vorzubereiten, uns noch ein bisschen mehr einzureden, dass online schöner als offline ist und die Spielregeln für unser soziales Zusammenleben zu beeinflussen, in dem es uns vorgaukelt, seine Straßenfotos geben die Wirklichkeit wieder, wo doch das Eintreffen in einem Hotel von auch von ganz anderen Bedingungen abhängt, wie z. B. den Menschen und den Gesprächen, die man dort führt. Fotos sind ein Augenblickbild und Google will uns mit Streetview die Wirklichkeit zeigen, wo wir hinfahren. Die Verarmung, die dieser Anspruch mit sich bringt, kann jeder bestätigen, der gerne reist und der sich die Neugier von Google nicht nehmen lassen will. Vielleicht können sich künftig bestimmte Stadtquartiere gar nicht mehr verändern, weil man dort nach einem Blick in Google-Street-View einfach nicht wohnt?

Aufhalten kann man die Straßenfotos von Google wohl nicht, aber man muss in dieser Welt dauernd drauf achten, dass die Versuche, unsere Privatsphäre zu digitalisieren, in Grenzen gehalten werden.

Google und unsere Daten? Alles halb so schlimm. Der Chef von Google Eric Schmidt kann uns alle beruhigen: „Mr. Schmidt is surely right, though, that the questions go far beyond Google. „I don’t believe society understands what happens when everything is available, knowable and recorded by everyone all the time,“ he says. He predicts, apparently seriously, that every young person one day will be entitled automatically to change his or her name on reaching adulthood in order to disown youthful hijinks stored on their friends‘ social media sites,“ steht in: > Google and the Search for the Future. The Web icon’s CEO on the mobile computing revolution, the future of newspapers, and privacy in the digital age. The Wallstreet Hournal, 14. August 2010.

Grünflächen in Stuttgart (II)

Dienstag, 18. Mai 2010


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Grünflächen in Stuttgart (I)

Mittwoch, 12. Mai 2010


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Und abends ins Literaturhaus

Dienstag, 11. Mai 2010

Und abends treffen wir uns im Literaturhaus:

Literaturhaus Stuttgart

Straßenbahnen in Straßburg und in Stuttgart

Mittwoch, 21. April 2010

Warum sind die Straßenbahnen in Stuttgart und Straßburg eigentlich so unterschiedlich ? In Stuttgart sind die Einstiege so hoch, weil das vielleicht für den Buckel nötig ist, dort wo sie zur U-Bahn wird. Wie auch immer, in Straßburg passen sich die Straßenbahnen dem Stadtbild an und prägen es mit, in Stuttgart wurde das Stadtbild den Straßenbahnen angepasst. Hohe Bahnsteigsrampen , die wie Panzersperren ganze Straßenzüge verändern und Durchgänge sperren, müssen erklommen werden, von denen man zusehen kann, wie einem der Bus vor der Nase wegfährt. Natürlich kann man da schon ein wenig neidisch in Richtung unserer Partnerstadt Straßburg gucken, die ein wunderbares Tramwaynetz aufgebaut hat. Auch das Bauwerk an der russischen Kirche, liegt da mitten auf der Straße wie ein übergroßer
Lastkahn und ist in seiner Funktion als Zusteigebauwerk nicht zu übersehen. Auch hier wird der Raum nur für die Straßenbahn genutzt. Sie hat sich den Raum untertan gemacht. Will der Fahrgast vielleicht doch lieber mit dem Bus fahren, weil der eher kommt, muss er laufen oder zugucken, wie der Bus auch hier vorüberfährt. Reisen Sie mal mit der Straßenbahn in Straßburg. Dort reisen Sie mit anderen durch die Stadt, in Stuttgart hat die Bahn ihren eigenen Verkehrsraum.

Überhaupt kommen Straßnebahnen in Frankreich wieder mehr in Mode. Wolfgang O. Hugo hat darüber einen Artikel verfasst, der in einem Beitrag > Die Stadtplaner in Frankreich setzen auf die Tram auf dem Frankreich-Blog zum Download bereit steht.

Tolstoi las Tolstoi im Stuttgarter Literaturhaus

Montag, 1. März 2010

Am Donnerstag, 25. Februar 2010, 20 Uhr, lasen im > Literaturhaus Stuttgart Waldimir Tolstoi und Rosemarie Tietze aus Anna Karenina.

Anna Karenina ist eine wundervolle junge Frau. Sie scheint alles zu besitzen, was glücklich macht. Dann tritt der glanzvolle Offizier Graf Wronskij in ihr Leben, und sie opfert alles: den Mann, den Sohn, sogar die Achtung der Gesellschaft, in der sie lebt. Doch ihre bedingungslose Liebe scheitert und führt zu Eifersucht, Hass und Verzweiflung. Die Tragödie einer Frau wird bei Tolstoi zum unerbittlichen Porträt der adligen Gesellschaft im Russland des 19. Jahrhunderts. Zum Auftakt des Tolstoi-Gedenkjahres 2010 (Lew Tolstoi starb vor hundert Jahren, am 20. November 1910) veröffentlicht der Carl Hanser Verlag die erste Neuübersetzung seit rund einem halben Jahrhundert.

Rosemarie Tietze, die ihre Übersetzungen immer wieder „zu einem Kunstwerk eigenen Ranges“ (Begründung zum Voß-Preis) macht, hat dem berühmten Roman eine moderne Gestalt gegeben und es mit Nachwort Kommentaren versehen. Wladimir Tolstoi, Ururenkel des Dichters und heute Hausherr in > Jasnaja Poljana, dem ehemaligen Landgut der Familie und jetzigen Museum, wird den russischen Text vortragen, und zusammen mit Rosemarie Tietze über Entstehungsgeschichte und Originalschauplätze des Romans berichten wie auch über das heutige Gesicht der Tolstoi-Stätten.

> Das Staatliche Museum und Landgut von Leo Tolstoi “Jasnaja Poljana” – Schade geht nicht auf – vielleicht später.


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P. S. Die Videoqualität muss noch besser werden, das Einstellen des richtigen Formats ist eine Wissenschaft für sich. Vielleicht hat jemand einen guten Tipp dazu.

Google „Street view“ in Deutschland

Samstag, 27. Februar 2010
[wp-cumulus]

Seit einigen Jahren interessiere ich mich für
> Web 2.0, das sogenannte Mitmachnetz, in dem die Besucher von Website aktiv werden können. Wenn aber Firmen die Arzt und Weise des Mitmachens selber bestimmen und erstmal Daten sammeln, sei das in Form von > urheberrechtlich geschützten Büchern oder Bilder von Häusern, Fakten in Form von Datenbanken schaffen und erst hinterher mehr oder weniger halbherzig über den Nutzen und das Benutzen der Daten sprechen wollen, finde ich das nicht mehr so komisch und auch überhaupt nicht Web 2.0. Man tut erst was, was vielen nicht gefällt, man fragt nicht, und hinterher kann ja der Betroffene sagen, wenn er das nicht will: aber man fährt ja auch nicht einfach so bei Rot über eine Ampel und guckt hinterher, ob das jemanden stört.

> 26. April 2009: Tag des geis­ti­gen Ei­gen­tums

> Urheberrecht: Digital heißt nicht rechtlos

Panoramafreiheit hin und her, aber alles aufnehmen und daraus Profit ziehen? Alle Beteiligten und die photographierende Firma haben viel davon, nur der Hausbesitzer nicht. Er und sei Anwesen werden von der Gesellschaft, von Firmen und Einzelpersonen ausgespäht. Wie wohnt er? Wo ist sein Anwesen gelegen? Wie liquide ist er? Oder wie liquide ist sein Umfeld? Investoren jeder Art, Immobilienkäufer und Mitinteressenten werden von diesen Strassenbilder angezogen werden und der Anbieter dieser Seiten dreht von sich aus ganze Geschäftsprozesse auf den Kopf. Und das soziale Zusammenleben wird modifiziert: Man guckt mal ins Netz, bildet sich eine Meinung und ist voreingenommen gegenüber den Eindrücken, die die Realität bereitstellt. Und wir müssen uns das ohne Widerrede gefallen lassen. Und Politiker stimmen zu, weil ihnen kaum etwas anderes übrig bleibt.
Eine Firma, die alle Strassen einer Stadt photographiert und deren Bilder im Netz aller Welt zur Verfügung stellt, beeinträchtigt das, was ich in Ermangelung eines wirklich viel schöneren Wortes den öffentlichen Diskurs nennen möchte. Richard Sennett hat die Folgen einer solchen Entwicklung in seinem Buch Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität, (mit dem viel besseren Originaltitel The Fall of Public Man), Frankfurt/M. 1983, wunderbar auf den Punkt gebracht. (Vgl. > Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (III), wo ich anlässlich eines Vortags auch dieses Buch zitiert habe). Die unangefragte Veröffentlichung dieser Bilderserien, haben mit dem Grundgedanken von sozialen Netzwerken gar nichts zu tun, sondern tragen zum Niedergang der Öffentlichkeit gerade durch die Vorspiegelung der Öffentlichkeit erheblich und entscheidend bei. Je mehr gemeinsame Identität festgestellt oder entwickelt wird, je gleicher alle werden, so möchte man hinzufügen, so unmöglicher wird die Verfolgung gemeinsamer Interessen, erklärt Sennett (S. 295). Diese große Firma hätte Ihr Projekt auch in irgendeiner Form des Mitmachens gestalten können; wie, darüber müssen wir uns ja keinen Kopf zerbrechen.
Die Modifizierung des öffentlichen Diskurses, damit meine ich das Einwirken auf die Art und Weise, wie wir Entscheidungen vorbereiten, soziale Kontakte knüpfen oder gar Informationen bewerten, nimmt diese Firma, die so viele Städte vollkommen ablichtet, uns aus der Hand. So wie in den Suchergebnissen, die Suchenden sich dran gewöhnt haben, die ersten Einträge als relevant zu beurteilen, was nur selten wirklich der Fall ist, berücksichtigt man alle Ergebnisse, die nicht betrachtet werden, so ist auch das Betrachten dieser Bilderserien ganzer Strassenzüge eine Verarmung für denjenigen, der sich nach diesen visuellen Eindrücken begnügt. Das ist so, als wenn man immer mit einem Knopf in jedem Ohr durch die Strassen läuft. Man nimmt nicht am sozialen Leben teil. Eine Stadt lebt auch von ihren Geräuschen, von den Menschen die sich in ihr bewegen und von den Eindrucken, die der Flaneur in ihr sammelt.

So kann man es auch sehen:
> Das Schlendern im virtuellen Raum
Von Norbert Wallet, Stuttgarter Nachrichten, Berliner Redaktion,

Die Bilderserien nehmen uns alles, was das Flanieren ausmacht. Schicken Sie 10 Photographen in die gleiche Strasse, jeder macht andere Aufnahmen, ja, das sind ganze andere Strassen, die sie photographieren. Die Strassenfotoseite für alle macht die Strassen für alle gleich.
Was würde mir ein Stuttgarter Hausbesitzer erzählen, wenn ich sein Haus hier abbilden würde und alles das zusammentragen würde, was beim Betrachten seines Hauses auf der geplanten Bilderstraßenseite auffallen würde? In welchen Bauzustand sein Haus ist, wie vermögend er erscheint, wo sein Haus liegt, wie seine Umgebung einzuschätzen ist, etc.? Er würde mich wahrscheinlich und zu Recht fragen was das solle….
Und dann ist da noch die Verknüpfung der Daten, E-Mail, Potential der Website in Form von Analysetools, Speicherung der besuchten Websites, Speicherung der eingegebenen Suchbegriffe, Nutzung aller Zusatztools, Speicherung der gesuchten Buchtitel, diese Firma kann komplette Biographien ihrer Nutzer automatisch verfassen. Irgendwann bekommt man keine Suchergebnisse mehr, weil die letzte Downloadrechnung nicht bezahlt wurde.

> Faszinierende Bilder auf Kosten der Privatsphäre

> Google Street View Auto in Stuttgart-West

> Bürgerinformation zu Google Street View Landeshauptstadt Stuttgart

24 Stunden in Stuttgart

Samstag, 13. Februar 2010

Christoph Kalck und Jascha Vick (HDM) haben einen tollen Film hergestellt:

> 24 Stunden in Stuttgart

Und abends ins Literaturhaus

Samstag, 13. Februar 2010

> www.literaturhaus-stuttgart.de

Und was Sie dort in den letzten 10 Jahren möglicherweise schon verpasst haben:
> Fotoarchiv des Literaturhauses

Das Alte Schloß

Donnerstag, 14. Januar 2010

… gestern abend gegen 19 Uhr.

Sie wissen sicher, wo der Photograph stand.