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Archiv für die Kategorie 'Architektur'

Nachverdichtung in Stuttgart. Noch ist es nicht zu spät

Samstag, 17. November 2012

Freuen wir uns alle auf das neue „Gerber“. Dort künden die Bauzäune davon, dass an dieser Stelle Stuttgart zusammenwachse. Haben die Planer wirklich darüber nachgedacht, ob es sinnvoll ist, wichtige Sichtachsen die den Charakter Stuttgarts entscheidend prägen, mit Beton zuzubauen? Der Artikel von Dieter Bartetzko in der FAZ (17.11.2012) „Vor dem Gewinn sind alle gleich“ berichtet über bedenkliche Bautätigkeiten quer durch die Republik, die die Stadtplaner „Nachverdichtung“ nennen.

In Stuttgart wachsen an beiden Seiten der > Paulinenbrücke große Gebäude in den Himmel. Statt abgerissen zu werden, wird die Paulinenbrücke zur Talsohle einer Straßenschlucht. Auf diesem Blog steht noch mehr zum Schandfleck > Paulinenbrücke.

Oder sollen wir uns doch auf das „Gerber“ freuen?

Ãœber neue Einkaufszentren wurde auf diesem Blog auch schon alles gesagt: > Eine neues Stadtquartier oder eine Insellösung? Müssen wir das nochmal wiederholen: > Einkaufzentren sind kein Beitrag zu einer Stadtkultur. Neue Shoppingmöglichkeiten werden uns offeriert. An der Wolframstraße entsteht ein Einkaufsparadies und an der anderen Seite der City entsteht das „Gerber“. Ortsbesichtigung:

Und was verspricht die Werbung auf dem Bauzaun?

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Wenn das „Gerber “ teilweise 8-stöckig aus der Baugrube wächst, wird der für Stuttgart charakteristische Ausblick auf die Hänge verschwinden. Manche mögen das leichtfertig nicht schlimm finden, dennoch hat diese Nachverdichtung der Innenstadt erhebliche Probleme auch für die Luftzirkulation im > Stuttgarter Talkessel. Man konnte bisher im Stuttgarter Stadtgebiet erkennen, dass Bauwerke nicht zu hoch gebaut werden dürfen. Damit scheint Schluss zu sein, die Bauherren scheinen sich duchzusetzen zu können, und es bedarf einer lebhaften Debatte in dieser Stadt, um festzustellen, ob die Nachverdichtung wirklich so ungebremst weiter gehen darf.

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Nachverdichtung oder Stuttgart wächst zusammen

Donnerstag, 1. November 2012

Im Stuttgarter Talkessel ist nicht viel Platz. Die Stadt kann sich zwischen den Hügeln nicht ausdehnen. Also müssen alle eben ein wenig näher zusammenrücken, weil man nicht auf den Hügeln oder gar hinter den Hügeln wohnen. In der Stadtarchitektur gibt es den Ausdruck Nachverdichtung für die Art des Bauens, wie sie in Stuttgart betrieben wird. Haus an Haus, große Abstände wären doch nur purer Luxus. Also nennt man das in der Werbung: „Stuttgart wächst zusammen“.

Das neue Gerber-Viertel wird bald mit acht Stockwerken neben der > Paulinenbrücke aus der Baugrube emporwachsen. Vielleicht wird es innen auch so aussehen, wie das Shoppingcenter gegenüber vom Saarbrücker-Hauptbahnhof, wo es nirgends einen Hinweis auf den Ausgang gibt. Das Gerber-Viertel (YouTube). 1000 m Schaufesterfensterflächen, 75 Läden und 750 Parkplätze verrät das Video: > Das Gerber-Viertel (YouTube). Aber drinnen gibt es nichts mehr, was besonders spezifisch für diese Stadt ist. Einmal drin, soll man freudig ausdauernd flanieren und möglichst dauernd shoppen, das Kaufen steht im Mittelpunkt, und der Kunde soll möglichst lange drinbleiben, nicht mehr an Stuttgart oder sonst etwas denken, nur ans Kaufen. Innen wird ihn ja auch nichts davon ablenken. Ein > Einkaufszentrum wie in Herne, in Gelsenkirchen oder in Passau. > Nachverdichtung ist nichts Neues in Stuttgart.

Aufgenommen vom Fernsehturm aus. Mit einem Klick kann dieses Foto vergrößert werden. (c) Heiner Wittmann, 2012.

> Alles für das Auto: Die Paulinenbrücke

Und dann ist da noch das Caleido auf der anderen Seite der > Paulinenbrücke. Dort ist in den letzten Wochen der Blick auf St. Maria zugebaut worden.

Das Zubauen der Paulinenbrücke – anstatt sie abzureissen und das Quartier grundlegend zu überholen – ist ein großer städtebaulicher Fehler.

Geht man einige Schritte die Immenhoferstraße hinauf, kann man noch die Turmspitze erblicken:

Das ungehemmte Zubauen, das > Fehlen einer wirklichen Platzkultur in dieser Stadt, die respektlose Vernichtung von wichtigen Blickperspektiven, die Nachverdichtung ohne ein wirklich gutes Stadtentwicklungskonzept, der gleichzeitige Bau von zwei Shoppingcenter in Citynähe, die Verwahrlosung der Kronprinzenstrasse, das Zubauen des Quartiers um die neue > Stadtbibliothek zeigen, dass Stuttgart ein echtes Problem mit der Stadtplanung hat. Natürlich war alles offengelegt, die Bürger hatten bestimmt Möglichkeiten, hier und da Einspruch zu erheben, aber die Vielfalt der Bauprojekte erfordert einen Vollzeitjob, um ständig mit Protest bereit stehen zu können.

Warum zwei Shopping-Center? Um die Käufer direkt vor den Toren der City abzufangen? Neue Erlebniswelten bieten? Einkaufszentren sind > die Hölle für die Bürger. Gar nicht mal, weil sie da so viel kaufen dürfen, das soll jeder halten wie er will. Der Film über das Gerber zeigt, wie die Bauherrn ein ganzes Quartier nach ihrem Gusto formieren wollen, und die Stadt lässt das zu. Die > Neue Mitte Ulm ist ein perfektes Beispiel dafür, wie mit einer sachgerechten Bürgerbeteiligung die Stadt repariert worden ist. In Stuttgart beschränkt sich diese Mitarbeit auf Artikel im Amtsblättle. Bürgerforen gab es bisher nur, wenn es gar nicht mehr anders ging. Suchen wir einen anderen Weg für die Stadt.

Ein Gesamtkonzept für die Stadt! Am besten mit dem Beginn einer großen Ausstellung zur Stadtentwicklung, ihren Geschichte und ihren Perspektiven. Das wärs. Und im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht das Modell der Stadt Stuttgart, das Professor Roland Ostertag hat anfertigen lassen. Erst wenn eine solche Ausstellung einige Monate lang gezeigt worden ist, wird das Bewusstein für die Fehler und dann auch für die künftigen Chancen der Stadtplanung in Stuttgart geschärft worden sein. In einer solchen Ausstellung wird man auch einige in und für Stuttgart sehr vorzeigbare stadtplanerische Lösungen zeigen können. Nur eben muss man zur Zeit etwas suchen, um diese in Stuttgart zu finden. Aber der Mut zu einer großen Stadtplanungsausstellung, am besten im Kunstmuseum am Schloßplatz wäre sicher auch ein bundespolitisches Ereignis. Diese Ausstellung könnte von einem internationalen Symposium zur Stadtplanung begleitet werden.

> Ein neues Museum für die Bürger Eine Lehrschau für die Stadtplaner

Alle Fotos auf diesem Blog, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet: (c) Heiner Wittmann.

Die Luftzirkulation im Stuttgarter Talkessel

Sonntag, 28. Oktober 2012

Die Gebäude hinter dem Bahnhof auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs einschließlich der Stadtbibliothek sind schon oder wachsen nach oben. Auch von einem etwas erhöhten Standpunkt aus, kann man erkennen, dass hier ein Riegel in die einzige Talöffnung gesetzt wird, der sich für die Luftaustausch im Stuttgarter Talkessel als ungünstig erweisen dürfte:

> Klimatische Aspekte bei der Stadtentwicklung von Stuttgart

Das neue > Einkaufszentrum Milaneo, das jetzt gerade aus der Baugrube emporzuwachsen beginnt > Noch ein letzter Blick auf die Stadtbibliothek, dürfte die Riegelwirkung noch verstärken.

Neckarpark-Neckarstadt – Symposium zum Thema Stadtgestaltung im deutsch-französischen Vergleich

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Im Haus der Architekten Danneckerstr. 54 70182 Stuttgart, findet am 9.10.2012, 14:00 Uhr – 21:00 Uhr ein Symposium zum Thema Stadtgestaltung im deutsch-französischen Vergleich

Wasser stellt ein stets wiederkehrendes wichtiges Element der Stadtplanung dar, bedeutet es doch Leben und Bewegung und verbindet so als Brückenelement verschiedene Teile der Stadt. Bisher wurden die Möglichkeiten des nassen Elements im Neckartal jedoch noch bei weitem nicht ausgeschöpft.

Die Architektenkammer Baden-Württemberg veranstaltet am 09. Oktober daher ein Symposion im Haus der Architekten, das sich mit eben diesem Thema beschäftigt. Ideen und Konzepte finden sich beispielsweise auf der anderen Seite des Rheins. In Lyon nutzen Stadt und Region mit ambitionierten Programmen das Potential der Flussufer für die urbane Entwicklung. In Größe, wirtschaftlicher und politischer Bedeutung weist Lyon viel Ähnlichkeit mit Stuttgart auf, zudem ist es mit Stuttgart über die Region Rhone-Alpes partnerschaftlich verbunden. Das Beispiel Lyon steht aber auch stellvertretend für vergleichbare Projekte in zahlreichen europäischen Großstädten. Im Gespräch mit zwei Vertretern der Stadtplanung Lyon möchten wir verschiedene Ansätze diskutieren und neue Anregungen sammeln.

Die aktuellen politischen Veränderungen und das gestiegene öffentliche Bewusstsein für Fragen der Stadtentwicklung lassen uns dabei auf eine neue Offenheit hoffen. Auf Grund dessen wendet sich das Symposium sowohl and die Fachöffentlichkeit, an Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft sowie an Alle, die an der städtebaulichen Entwicklung unserer Stadt interessiert sind. Die Veranstaltung ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten.

> Neckarpark – Neckarstadt

Der Eugensplatz

Samstag, 21. Juli 2012

Manche Fotos auf diesem Blog haben schon Erinnerungswert:

Das waren noch Zeiten, als die 15 anrollte:

> Oktober 2006 bei Nacht und Nebel.

Heute wird der Platz von moderner Hochbahnsteigarchitektur raumfüllend geprägt:

Der freie Blick auf Häuserzeilen

Mittwoch, 11. Juli 2012

Der Berliner Platz ist in Stuttgart vielleicht deshalb so einzigartig, weil er der einzige PLatz mit einer richtig großen Rasenfläche in der Stadt ist:

Blick auf das Bosch-Areal. Waren Sie schon mal im > Literaturhaus?

Noch ein letzter Blick auf die Stadtbibliothek

Mittwoch, 11. Juli 2012

Noch ein letzter Blick auf die neue > Stadtbibliothek am Mailänder Platz, bevor das Einkaufszentrum aus dem Boden wächst, und den Blick auf das schöne Gebäude und überhaupt auf die Stuttgarter Berge ringsherum versperrt.

> Ein neues Stadtquartier entsteht

> Neue Einkaufszentren in Stuttgart oder wie entwickelt sich die Innenstadt?

> Einkaufzentren sind kein Beitrag zu einer Stadtkultur – 16. Mai 2009

> Einkaufszentren: Die Hölle für den Bürger

Nicht mal der Denkmalschutz wird in Stuttgart geschützt.

Sonntag, 8. Juli 2012

Zur Lektüre empfohlen:

> Denkmalschutz. Vom Wert der alten Steine
von Thomas Faltin, Stuttgarter-Zeitung, 8.07.2012

Vielleicht hätte dieser Artikel eher geschrieben und gelesen werden müssen, bevor der Denkmalschutz in dieser Stadt umgangen und Schützenswertes abgerissen wird.

Auf diesem Blog: > Architektur im Stuttgarter Literaturhaus. Von der Missachtung des Denkmalschutzes unserer kulturellen Vergangenheit und Zukunft

Ein neues Stadtquartier entsteht

Donnerstag, 14. Juni 2012

Gucken wir mal vom Fernsehtum auf das neue Stadtquartier hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof: Die > neue Stadtbibliothek am Mailänder Platz steht schon. Die Pariser Höfe gegenüber wachsen und präsentieren sich schon als ein weiterer rechteckiger Bau, der jeden vorhandenen cm auf dem Baugelände richtig gut ausnutzt.

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                  Themen auf diesem Blog

Stuttgart hat keine Platzkultur. Und öffentliche Räume werden schnell mit gut eingepassten großen Gebäuden zugebaut. So wie das neue Stadtquartier bis jetzt aus dem Boden wächst, ist keine rechte Phantasie oder irgendetwas Besonderes erkennbar. Doch da gibt es was: Die Bohrungen auf dem Grundstück des künftigen > Einkaufszentrums habe schon begonnen. Statt echter Grünflächengewinn, wird eine Schoppingmall entstehen, in der man nicht mehr wissen muss, ob man in Herne, Gelsenkirchen oder sonstwo ist. So entsteht ein Netz aus Einkaufszentren, das die Stadtplaner fest im Griff hat. Auf der einen Seite das > Gerber („Hier wächst Stuttgart zusammen“) steht dort auf dem Bauzaun.

In der Stadtmitte gibt es auch ein Einkaufszentrum – wir sind immer noch auf dem Fernsehturm:

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Wie sagen die Königsbau-Passagen zum Königsbau, dessen Namen sie schon usurpiert haben? „Du kommst auch noch weg.“

Und dabei gibt so viel in der Innenstadt, wo Gutes gedeihen könnte. Zum Beispiel die Kronprinzstrasse, die jeden Tag demonstriert, was passiert, wenn Einkaufszentren in und an den Rändern der CIty vernunftwidrig wachsen:

Auf diesem Blog:

> Stadtplanung und soziale Netzwerke im Web 2.0 (IV)

> Neue Einkaufszentren in Stuttgart oder wie entwickelt sich die Innenstadt?

> Einkaufzentren sind kein Beitrag zu einer Stadtkultur

Alles für das Auto: Die Paulinenbrücke

Montag, 14. Mai 2012

Wie bereits mehrmals auf diesem Blog angemerkt, ist es doch bedauerlich, dass dort wo am Bauzaun steht „Stuttgart wächst zusammen,“ genau das Gegenteil geschieht. Von oben wird offenkundig, dass die > Paulinenbrücke auch künftig als großes Bollwerk das neue Geber vom neuen Caleido trennen wird. > Einkaufszentren scheren sich nicht um ihre Umgebung, sie wollen nur die Käufer anlocken und möglichst lange bei sich behalten. Da ist eine gute Anbindung an das umgebende Stadtviertel nur hinderlich.

Aufgenommen vom Fernsehturm aus. Mit einem Klick kann dieses Foto vergrößert werden. (c) Heiner Wittmann, 2012.

> Einkaufszentren: Die Hölle für den Bürger

> Eine neues Stadtquartier oder eine Insellösung?
> Stadtreparatur (IV): Die Paulinenbrücke: Eine Brücke als Parkhausdach?
> Stadtreparatur (V): Der Österreichische Platz

Waren Sie schon mal in der neuen Stadtbibliothek?

Donnerstag, 26. April 2012

> Waren Sie schon mal in der neuen Bibliothek am Mailänder Platz?

Literatur ist doch gefährlich:

> Waren Sie schon mal in der neuen Bibliothek am Mailänder Platz?