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Archiv für Juni 2011

Ulm als Vorbild für Stuttgart

Donnerstag, 30. Juni 2011

Über 10.000 Mal ist hier der Beitrag > Das Modell für Stuttgart: Die neue Mitte Ulm bereits aufgerufen worden. Mit der Bebauung der Neuen Straße haben die Ulmer den Stuttgartern gezeigt, wie Bürgerbeteiligung geht.

> Neue Mitte Ulm
> Ulm 1990: Tunnelbau abgelehnt
> Die Neue Straße in Ulm
> Ulm: Der Umbau der neuen Straße 2002-2007
> Der Bau der Neuen Mitte Ulm. Stadtplanung als stadtgesellschaftlicher Diskurs
> Stadtplanung als Rückeroberung der Stadt

Georg Franck, Die urbane Allmende
Eine Pflichtlektüre für die Stuttgarter

Donnerstag, 30. Juni 2011

Geschichte und Geschichten erzählen, das hängt vor allem mit der Literatur zusammen. Stimmt und stimmt auch wieder nicht ganz. Denn Geschichten und Ihr Erzählen, das gehört auch zur Architektur. Häuser, Straßen, ganze Stadtquartiere erzählen, wie die Menschen dort wohnen und arbeiten. Betrachtet man Häuser, kann man wie in einem (Stadt-) Buch lesen. Das gilt für jede Stadt.

Die Stadt als Buch berichtet über ihre Seelen, die Art und Weise wie die Bauten der Stadt das zusammenleben ermöglicht, bestimmt und steuert. Es gibt Städte mit aufgelockerter Bebauung, mit Platz für viele Plätze, viele Parks und Gärten ist. Meist sind dort auch die Wege zur Arbeit angenehm kurz. Es gibt aber Städte wie Stuttgart, wo in jedem zur Verfügung stehendem Raum ein Haus gebaut wird, auch in der zweiten und dritten Reihe. Und es gibt hier die Devise, das Auto zuerst, dann die Fußgänger. Der Autoverkehr braust hier ungehemmt über die > Hauptstätter Straße, die mit oft mit 14 Spuren Stadtteile voneinander trennt. Fußgänger können diese Stadtautobahn nur an zwei Stellen an einer Ampelanlage überqueren.

Der Wiener Professor und Architekt Georg Franck stellt mit seinem Beitrag, der gerade im > MERKUR (7/2011) erschienen ist, Die urbane Allmende die “Herausforderung der Baukultur durch die nachhaltige Stadt” vor. Ich finde, sein Beitrag ist eine Pflichtlektüre für alle, und besonders die Stuttgarter, die bereit sind, ein wenig über die so notwendige > Stadtreparatur nachzudenken. Gerade wird gerade ein ganzes Stadtviertel abgerissen, damit das Gerber mit einem > Einkaufszentrum gebaut werden kann.

Daneben steht und wird eine > Stadtautobahnbrücke stehenbleiben, deren Sinn und Zweck sich niemandem erschließt. Diese Pläne zeigen, dass Baukultur in Stuttgart in diesem Stadtviertel ein Fremdwort ist. Franck fordert mit Recht, ein Überdenken der Stadtdimensionen in Richtung der ‘walkable city'”. (S. 567) Zur Zeit wird leider in dieser Stadt nur über den Bahnhof diskutiert. Man verliert eine Gesamtplanung für die Stadt immer mehr aus den Augen, und für die > Erneuerung der Stadt auch im Sinne von Franck gibt es kaum noch eine Aufmerksamkeit. Und im Artikel von Georg Franck kann man viel über Räume und die Prozesse in der Stadt lernen. Hätte man seinen Beitrag eher gelesen, wären den Stuttgartern > Nachverdichtungen in der Innenstadt erspart geblieben. Das Einkaufszentrum sagt jetzt zum Königsbau: “Du kommst auch noch weg”.

Google +: Es kommt immer wieder was Neues
oder werden Netzwerke immer unsozialer?

Donnerstag, 30. Juni 2011

(Ergänzt am 2. 7.2011) Haben Sie schon mal einen neuen Mercedes, Porsche oder VW gekauft? So mit allem drumundran? Und wenn einige Zeit ins Land gegangen ist, gibt es schon wieder ein neues Modell, kann noch ein bisschen mehr, noch ein paar Extras, fährt sich noch einfacher, hat Taglicht oder Navi, Parkassistent, mehr Raum. So ist das auch mit den sozialen Netzwerken. Facebook in seiner heutigen Form ist keinesfalls das Ende der Fahnenstange. In zwei/drei Jahren ist es so etwas wie das > Minitel heute. Überholt, veraltet, auch irgendwie misslungen.

Google +, ein neues Ntzwerk will mit einer neuen Architektur punkten. + ist ziemlich ehrlich, meint Google mit noch mehr Such- und Findmöglichkeiten für Google. Jetzt gibt es Circles, in die man seine Bekanntschaften, Freunde und Verwandten ordnen kann. Oder man bildet einen Circle, mit den Leuten, die man bei einer bestimmten Veranstaltung getroffen hat, um sie als eine Art geschlossene Gruppe mit Infos zu versorgen. Oder manche, die man allein anspricht sind ein eigener Circle: “just like real life”, fügt Google hinzu. Genau das ist es eben nicht. Nie im Leben würde ich mit einem Anruf, gleich 12 Personen anrufen, die ich gestern bei einem Meeting getroffen habe. Ist doch für das private soziale Leben, wenn manchmal sinnvoll, meistens aber komplett weltfremd, immer wieder Infos an eine bestimmte Gruppe zu schicken. Wird nur von Google vorgeschlagen, weil das technisch möglich ist. Oder hat Google doch weitergehenden wirtschaftliche Absichten? Bald kann man seine Freunde in sehr gute, gute Freunde und Bekanntschaften einteilen. Was das für ungeahnte neue Probleme aufwerfen kann, wenn man man aus Versehen, den falschen Freundeskreis mit Nachrichten beglückt? Oder wenn eine Bekanntschaft “aufrückt”? Dann wird sicherlich Google+ eines Tages das allen mitteilen: “Jochen ist jetzt ein sehr guter Freund von Mareike”. Die vielfältigen sozialen Bezüge, die Google + auf diese Weise kennenlernt, lassen sich sicher in perfekte Werbeanlässe umsetzen – und münzen.

Hangouts sind auch neu. Man teilt sein Problem mit, und es entstehen ungeplante, spontane Meetings, die weiterhelfen. Das sei solange nützlich, glaubt Google, bis das teleportation funktioniert. Also immer?

Instant Upload Taking photos is fun, findet Google Das ist eine typische Werbeaussage. Dem Käufer Spaß am Produkt suggerieren. Gemeint ist damit das automatische Hochladen in das Album bei Google +. Das macht man gerade solange, bis auf einmal ein Photo auch für eine Gruppe dort landet, das man eigentlich nicht zeigen wollte. O je. Auch dieses Feature hat mit dem Leben nichts zu tun.

Sparks. Man kann ihnen kundtun, das man drin ist, und man bekommt allerhand von dem, das das System für Sie interessant erachtet. Klingt nach reiner Beliebigkeit und einer Beschäftigung für all, die mit ihrer Zeit nichts anzufangen wissen

Huddle. Ein Tool für ein gemeinsames Treffen, das die Nutzer daran gewöhnen soll zusammenzuarbeiten. Gruppenarbeit ist irgendwie, aber auch die > kollektive Intelligenz richtet sich immer nach dem Langsamsten.

So wie ABS uns in die Gefahr bringen kann, Physik beim Fahren zu verlernen, so können auch soziale Netzwerke uns helfen, das private Gestalten unserer Lebensbeziehungen zu vergessen.

Und die Zukunft von Google +? Google wird bestimmt nicht in Gefahr geraten, alles, das was es über seine Suchkunden weiß, miteinander zu verbinden? Daten zusammenfügen und missbrauchen? Stellen Sie sich vor: Bald können Sie zugucken, wer von Ihren Freunden, Bekannten und Verwandten was gerade sucht, welche Seiten er aufmacht oder was er in den letzten drei Wochen gesucht hat, natürlich nur wenn sie Google + Premium abonnieren. Oder Sie können bald nachsehen, wer von Ihren Freunden welche Lieblingsseiten hat. Oder wie viele Mails ihre Freunde im Durchschnitt verschicken, wer besonders gerne viel surft und wer für Werbebotschaften besonders empfänglich ist. Sie sehen, wer von ihren Freunden bei welchen Netzwerken oder welchen Web 2.0 Seiten angemeldet ist. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Aus all diesen Aktivitäten lassen sich für Google vorzügliche Werbeanlässe ableiten. Getreu der Devise: Es wird im Wirtschaftsleben nie etwas verschenkt. Und wenn, wird es ihnen woanders auf Heller und Pfennig wieder in doppelter Höhe abgezogen. Betrachtet man alle Dienste, die Google jetzt schon anbietet, einschließlich Google Analytics, dann kann einem schon ganz schön anders werden. Vielleicht ist eines Tages das Google-Certificate wichtiger als das polizeiliche Führungszeugnis

> Ein soziales Netzwerk ist nicht das reale Leben
> Facebook und die Steuerung unserer sozialen Kontakte

Mondfinsternis und Flugzeug über Plochingen

Donnerstag, 16. Juni 2011

Das Warten hat sich gelohnt. Inmitten vieler Plochinger: Fast freie Sicht auf den Mond + Flugzeug:

12 Sek. 5,0 / 400 ASA:

Mit 14 Sek. haben wir dann herausgefunden, hinter welcher Wolke sich der rote Mond verbirgt:

Und 2015 wird die Kamera besser eingestellt.

Stadtreparatur (V): Der Österreichische Platz

Montag, 13. Juni 2011

Wie gesagt, die Autos werden auf einem eleganten Betonbogen (= > Paulinenbrücke) auf den Österreichischen Platz geführt, der gar kein Platz mehr ist, sondern nur eine Betonkonstruktion, die aus einem zweispurigen Fahrbahnkreis besteht, der als Deckel mit Loch auf der Hauptstätter Straße liegt. In anderen Städten, wie z.B. in Gießen heißen solche Betonkonstruktionen > Elefantenklo.

Von oben wird deutlich, warum dieser Platz heute nur dem Verkehr dient. Fußgänger haben auf ihm nichts verloren.

Österreichischer Platz, © Manfred Storck. Mehr Luftbilder: Kissinger Straße 60, 70372 Stuttgart. E-Mail: storck.manfred@t-online.de.

Würde die > Paulinenbrücke verschwinden, könnte das Betonbauwerk > Österreichischer Platz, ein Meisterwerk deutscher nicht ganz kreuzungsfreier Verkehrsbaukunst auf Säulen mit > unterirdischem Parkplatz, der von der Brücke aus nur einzusehen aber nicht ansteuerbar, ist auch endlich verschwinden. Und dann wäre die Bahn frei für eine Neugestaltung der Hauptstätter Straße, – > Stadtreparatur: Die Hauptstätter Straße in Stuttgart – denn > 14 Spuren sind zuviel.

> Die autogerechte Stadt IV
> Die autogerechte Stadt (III): Der Österreichische Platz

> Stadtreparatur in Stuttgart (II)

Waren Sie schon mal auf dem > Österreichischen Platz unter dem Betonkreisel? Düster nicht?

> Platzkultur in Stuttgart A propos: > Wilhelmsplatz in Stuttgart-Bad Cannstatt.

Ein soziales Netzwerk ist nicht das reale Leben

Donnerstag, 9. Juni 2011

Facebook treibt schon wieder und immer noch großen Unfug mit den ihm anvertrauten Daten. Automatische Gesichtserkennung heisst das neueste Feature. Auf einem bei Facebook hochgeladenen Foto, auf der ein Facebook-Freund zu sehen ist, kann Facebook automatisch das Gesicht des Freundes erkennen und mit dem richtigen Namen versehen. Eigentlich ein guter Grund, den eigenen Facebook-Account zu löschen, denn das neue Feature wird den Facebook-Adepten einfach so untergeschoben und beweist wieder einmal, wie Facebook die Daten seiner Anhänger prinzipiell für den eigenen Vorteil nutzt. Nur wenn man nicht wünscht, dass der eigenen Name von anderen mit Hilfe dieses Gesicht-Features aufgedeckt wird, man dieses Feature erst umständlich selbst in den Einstellungen seines Accounts (Einstellungen der Privatsphäre) deaktivieren:

> Facebook aktiviert automatische Gesichtserkennung www.netzpolitik.org

Facebooks automatische Gesichtserkennung funktioniert nur mit den Namen deren, die man bereits zu seinen virtuellen Freunden zählt. Theoretisch geht das aber auch von allen 20 Mio. Facebook-Adepten. Die Versuchung ist für Facebook bestimmt riesig trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, damit irgendwie und irgendwann einmal richtig Kasse zu machen.

Da denk ich doch wieder an Vortrag über mit der Frage > Wie sozial sind soziale Netzwerke?. Was ist daran sozial, in einem solchen virtuellen Netzwerk mehr Freunde als im sozialen Leben zu haben?

Je mehr Facebook ihre Daten anvertrauen, umso “wertvoller ” wird Facebook eingeschätzt, Jetzt will Facebook demnächst an dei Börse gehen und 100 Milliarden für 500 Millionen Teilnehmer erlösen. Dieser Wert stellt alle Überlegungen zu Geschäftsmodellen auf den Kopf. Wieviele Einmalgucker da wohl mitgezählt sind? Warum kriegt nicht jeder Teilnehmer sofort eine jährliche Dividende von 50 oder 80 Euro – meinetwegen je nach Aktivitätsgrad? Oder sie bleiben weg, und der Wert von facebook löst sich einfach so auf.

Stadtreparatur (IV): Die Paulinenbrücke:
Eine Brücke als Parkhausdach?

Mittwoch, 8. Juni 2011

Die Paulinenbrücke überquert mit einer vierspurigen Straße auf einem eleganten Betonbogen entlang und über der Paulinenstraße die Tübingerstraße und führt dann die Autos zum > Österreichischen Platz, wo sie auf die > Hauptstätter Strasse treffen. Blickt man unter der Brücke in Richtung des Österreichischen Platzes entdeckt man einen Parkplatz. Eine eher etwas unangenehme Gegend. Eigentlich wird von dem Paulinenbauwerk nur die Tübingerstraße kreuzungsfrei überquert. Oben brausen die Autos, und unten dämmert ein zerrissenes Stadtviertel vor sich hin, dem man mit dem Bau der Brücke die Seele genommen hat. Auf der einen Seite wird das Gerber gebaut, auf der anderen Seite ist noch eine Brache, auf der Plakatwände auch von einem Neubau künden. Wie werden die Architekten sagen? Das Gerber und dieser Neubau werden sich nichts zu sagen haben. Die Paulinenbrücke wird weiterhin einen Stadtteil in 2 Teile zerschneiden, die nicht miteinander kommunizieren können.

Links und rechts der Paulinenbrücke, © Manfred Storck. Mehr Luftbilder: Kissinger Straße 60, 70372 Stuttgart. E-Mail: storck.manfred@t-online.de. Das Foto zeigt links die Häsuer, die im Mai/Juni 2011 dem künftigen Gerber weichen mussten.

Stadtplanung sieht anders aus, kann man dazu sagen oder ein wenig drastischer, das Problem der Paulinenbrücke zeigt an einem Ort den Geist der Stadtplanung in Stuttgart. Bleibt die Brücke stehen, ist das Quartier total verkorkst. Auf beiden Seiten der Brücke werden Insellösungen gebaut, deren Bewohner sich kaum unter die Brücke trauen werden. Schade. So werden Chancen in dieser Stadt verpasst.

In der anderen Richtung stehen unter der Brücke große Säulen, die die Brücke tragen. Wieviel verschenkter Stadtraum, der Nützlich für einen wunderbaren Boulevard neben dem > Gerber genutzt werden könnte.

Warum lässt man die Brücke bei dem nun anstehenden Neubau des Gerbers stehen?

> Stadtreparatur in Stuttgart (I): Die Paulinenbrücke

Stadtreparatur in Stuttgart (III): Die Hauptstätter Strasse

Mittwoch, 8. Juni 2011

Zuerst verschafft man sich mal einen Überblick. Können Sie sich auf dem Foto, bzw. auf dem Modell orientieren?

Etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Hauptststätter Straße auf dem Modell die Stadtteile geschickt und endlich miteinander verbindet.

Hier ist das Modell:

> Ein neues Museum für die Bürger. Eine Lehrschau für die Stadtplaner

Dazu das Konzept:

> Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept

Und hier zum Gucken im Detail:

> Stadtreparatur in Stuttgart (II): Die Hauptstätter Straße

Stadtreparatur in Stuttgart (II): Die Hauptstätter Straße

Montag, 6. Juni 2011

Heute berichtet Thomas Borgmann in der Stuttgarter Zeitung: “Die Kulturmeile rückt wieder ins Blickfeld”. 6. Juni 2011. Endlich.

Und unter dem Titel steht die Zusammenfassung seines Artikels: “Die Akademie für Städtebau und Landesplanung empfiehlt dem Gemeinderat den Abkehr vom alten Tunnelprojekt. Sie propagiert den Bau eines City-Boulevards vom Heslacher Tunnel bis zum Gebhard-Müller-Platz.”

Kommt mir bekannt vor: > Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept, hier auf dem Blog am 13. Juni 2007.

Alles zum Thema > Hauptstätter Straße auf diesem Blog.

> Die autogerechte Stadt IV
> Die autogerechte Stadt (III): Der Österreichische Platz

Im Beitrag > Warum (will) / wollte ! man die Kulturmeile untertunneln? vom 25. Februar 2009 auf diesem Blog. Darin stand u.a.:

Warum traut man sich nicht an eine > Gesamtlösung für die Stadtautobahn heran?

> Vorrang für die Autos auf 10 Spuren
> Ulm Neue Mitte – Die Rückeroberung des Stadtraums oder was geschieht mit der Hauptstätter Straße in Stuttgart?

> Gehen wir weiter zum Gebhard-Müller-Platz heißt der Beitrag, der über die Gesamtlösung für die Stadtautobahn vom Neckartor bis zum Marienplatz/Der Stadtboden gehört allen berichtet, die Professor Roland Ostertag vorgeschlagen hat. Auch sein Entwurf sieht Bäume vor – aber keinen Tunnel. Und wo sollen die Autos bleiben? wird immer wieder gefragt?

Also nochmal:

40 Prozent sind Hin-und Herfahrer *
30 Prozent nutzen die Stadtautobahn, weil es sie gibt, ohne sie
      würden sie den Zielort ihrer Fahrt direkt ansteuern
30 Prozent sausen wirklich von der Filderstraße bis zum Neckartor auf der Stadtautobahn
      und gehören eigentlich nicht in die City
20 Prozent machen ohnehin Fahrten unter 3 oder 4 Km

120 % – das sind nur Schätzungen, aber diese Größe legt nahe, dass wir diese Stadtautobahn nicht brauchen und schon gar nicht den Tunnel, denn Tunnel brauchen Ein- und Ausfahrten, die für den Stadtboden gestaltungsmäßig verloren sind.

Ulm hat es Stuttgart vorgemacht: > Das Modell für Stuttgart: Die neue Mitte Ulm

* Die Hin-und Herfahrer: “Wieso brauchen wir mitten in der Stadt so viele Spuren? Unsere Blogleser kennen schon die Rechnung: 35 % Hinundherfahrer, die nur den nächsten U-Turn suchen, 35 % fahren hier, weil es bequemer ist, als direkt den Zielpunkt anzusteuern, 20 % könnten auch eine Parallelstrasse nutzen, 10 % brausen nur mal eben vom Marienplatz biz zum Neckartor durch, könnten auch woanders fahren. Wer braucht die Hauptstätter Strasse eigentlich?” Dies steht hier: > Die autogerechte Stadt (III): Der Österreichische Platz.

Ist der Umbau dieser Verkehrsader, die heute die Stadtteile voneinander trennt, wirklich unmöglich? Statt der Hauptstätter Strasse mit 14 Spuren, ein Boulevard vom Hesslacher Tunnel bis Cannstatt, mit einer Straßenbahn in der Mitte? Das wärs doch! Wo sollen denn dann die Autos fahren? fragen alle gleich. Nun die fahren langsamer und woanders. Geht nicht? Geht. > Ulm. Übrigens, alle 15 Beiträge rund um die Hauptstätter Straße auf diesem Blog wurden seit 2007 schon rund 25.000 aufgerufen.

Um es hier nochmal zu wiederholen:

Eine gute Gelegenheit an die Denkschrift zu erinnern, mit der Roland Ostertag und Gunter Kölz 2007 die Renovierung der Haupstätter Straße vorgeschlagen haben. > Literaturhaus Stuttgart, 15. Juni 2007 Ihre Vorschläge habe ich auch diesem Blog dokumentiert:

> Die Hauptstätter Strasse und das neue Mobilitätskonzept mit Übersichtsplan
> Die Bebauung der Hauptstätter Straße
> Von der Leonhardskirche zum Charlottenplatz
> Gehen wir weiter zum Gebhard-Müller-Platz

Stadtreparatur in Stuttgart (I): Die Paulinenbrücke

Montag, 6. Juni 2011

Die Brücke muss weg.

Der Abriss der Bürogebäudes an der Paulinenbrücke ist eine halbe Sache. Will man etwa neben der Brücke ein neues Stadtquartier bauen?

> Die autogerechte Stadt (II): Die Paulinenbrücke in Stuttgart
> Die autogerechte Stadt (I): Die Paulinenbrücke in Stuttgart

Nur der Abriss der Paulinenbrücke würde eine wirkliche Neugestaltung dieses Stadtquartiers erlauben. Übrigens. Soll hier wirklich ein neues Einkaufszentrum entstehen? Ja es wird kommen: Das > Gerber mit etwa 75 Läden und Lokale auf zirka 22.500 Quadratmetern. Da wird sicher der Einzelhandel zwischen dem eingezwängten Einkaufszentrum hinter dem Königsbau und dem Gerber aber arg freuen. Einkaufszentrum Sichtkontakt wie im Supermarkt von den Dosen zur Fleischtheke und dann zum Weinregal führen, so auch im Einkaufszentrum, sie im ständigen Sichtkontakt zum nächsten Einkaufsladen halten. Jeder Kontakt zur Außenwelt, zur Stadt ist verpönt, es geht nur um den Umsatz und die Rendite per qm. Immerhin, das Gerber soll 90 Wohnungen bekommen, warum nicht 200?

“Der Abriss der Paulinenbrücke ist zunächst nicht geplant. Auf der Brücke soll eine Zu- und eine Ausfahrt für das neue Quartier gebaut werden,” steht auf der Seite > Gerber der Stadt Stuttgart. Ich hätte diesen Beitrag eher schreiben sollen? Nun der Beitrag > Die autogerechte Stadt (I):Die Paulinenbrücke in Stuttgart stammt vom 24. August 2010. War damals schon die Entscheidung gefallen, die Brücke stehenzulassen? Nun, es ist ja nicht zu spät. Mann kann sie immer noch abreissen. Bald wird sie nach dem Abriss der Gebäude, die dem Gerber weichen müssen, als Straßensolitär die freie Sicht versperren. und den ein oder andren Bauherren doch nur zur Vernunft bekehren.

Einkaufszentren fördern nicht die Stadtentwicklung. In ihnen geht es zu wie in Herne, Gelsenkirchen oder Passau, wo immer die gleichen Ketten auftauchen. In einem Einkaufszentrum hat man keinen Bezug mehr zur Stadt, da kann die Paulinenbrücke auch ruhig stehenbleiben. Sie stört ja beim Einkaufen nicht. Um es drastischer zu sagen, Einkaufszentren sind städtisches Niemandsland. So ist es: > Einkaufzentren sind kein Beitrag zu einer Stadtkultur. Ein Beitrag im MERKUR wurde hinsichtlich der Problematik von Einkaufszentren wohltuend deutlicher: > Einkaufszentren: Die Hölle für den Bürger – Blog Klett-Cotta, 10. März 2009.